Heutzutage können Sie im Wander- und Familienurlaub in unserem Hotel Schwarzer Adler in Nauders, gemütlich über die Grenzen des Dreiländerecks spazieren und Tirol, Südtirol und die Schweiz durchstreifen, ohne dass Ihnen an den jeweiligen Grenzübergängen jemand einen Riegel vorschiebt. Das war jedoch nicht immer so; in der heutigen Form gibt es die Grenzöffnung seit dem Schengen-Abkommen, doch die erbitterte Verteidigung der Grenzen zwischen Engadin und dem heutigen Tirol (noch bevor sie diese heutigen Bezeichnungen überhaupt hatten) gibt es seit dem Frühmittelalter und noch davor.
Ein Punkt, an dem sich dies besonders oft zeigte, ist die Brücke bzw. die ganze Klamm Finstermünz. Einziger Übergang über tosende Wassermassen und mit Argusaugen und Waffengewalt bewacht, war die Brücke und dazugehörige Festung immer wieder umkämpftes Bollwerk und Zollstation. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Altfinstermünz (das bis Mitte des 19. Jhd. noch einfach Finstermünz hieß) um 1300, indirekte Belege seiner Existenz gibt es von noch früher.
Warum erzählen wir Ihnen das als Ausflugstipp für die ganze Familie? Grimmige Zollbeamte und blutrünstige Raubritter sind, abgesehen von einigen dahingehend interessierten größeren Kindern, nicht unbedingt sehr familiengeeignet. Nun, ganz einfach: heute ist Altfinstermünz eine Erlebnisburg für die ganze Familie und der Verein, der sie verwaltet, tut sein Möglichstes, um den Besuchern umfassende Informationen über die Geschichte mitzugeben und nebenbei die kleinen Gäste noch köstlich zu unterhalten.
Von Zöllnern und Schmugglern
Zu einer Zeit vor den heutigen Staatsgrenzen trafen sich an der Schlucht von Finstermünz drei Grafschaften, die sich gegenseitig die Butter aufs Brot nicht vergönnten und deshalb, bis ins 19. Jhd. (als die heutige Passstraße gebaut wurde) jeglichen Personen- und Warenverkehr mit hohen Zöllen belegten. Wollte man dies umgehen, musste man die Waren bei Nacht und Nebel über den Berg schmuggeln (eine Tradition, die bis Mitte der 1980er aus anderen Gründen fortgeführt wurde). Wer dies aufgrund der Menge oder Gewicht der Waren oder aber aus Angst vor Strafe nicht wollte, der durfte sich mit den Zöllnern herumplagen. Viele Geschichten gibt es davon; so etwa, dass zu hoch beladene Wagen (die Grenzfeste ist verhältnismäßig niedrig) nicht etwa umgeladen wurden, sondern vor Ort kleinere Räder montiert bekamen, damit Platz genug war – um nach Durchfahren der Grenze wieder die alten, größeren zu montieren. Diesen Service ließen sich die Herren Zollbeamten natürlich fürstlich bezahlen und, laut Vorwürfen von Zeitgenossen, das Geld im eigenen Hosensack verschwinden.
Diese und noch viele weitere, oft auch weit weniger lustige, Geschichten aus der turbulenten Historie von (Alt)Finstermünz erzählen ein Film, kundige Führer und Audioguides in 5 Sprachen, während Sie mit Ihrem Nachwuchs durch die imposanten Gemäuer der Festung spazieren. Die in den Felsen gehauene Naturhöhle, der Felsengang zum Siegmundseck, die wunderschöne Kapelle Maria Himmelfahrt und die Burgschenke mit Stärkung für Groß und Klein runden das Angebot ab. Ach ja: einen großen Kinderspielplatz gibt es selbstverständlich auch!
Altfinstermünz ist bequem mit einem Shuttledienst von Hochfinstermünz aus zu erreichen, auch eine Anfahrt mit dem PKW über die B180 und B184 ist möglich. Gönnen Sie sich und Ihren Lieben doch einen Ausflug in diese geschichtsträchtige Erlebnisburg, Sie werden es nicht bereuen! Und keine Angst, auch nach dem Ausflug nach Altfinstermünz versorgt Sie unser ausgezeichnetes Familienhotel Schwarzer Adler in Nauders am Reschenpass gern mit vielen weiteren tollen Highlights im Familienurlaub in Tirol!
©TVB Tiroler Oberland | Nauders | Katharina Monz