In den Bergen rund um unser Hotel in Nauders gibt es eine Menge wunderschön anzusehender Alpenblumen, die mit ihren Farben und Düften Wanderer verzaubern. Eine davon, die schon seit langem in nah und fern als Königin der Alpenflora berühmt ist und deshalb sogar oft in Film und Literatur verewigt wurde, ist das Alpen-Edelweiß (Leontopodium nivale). Die auf den ersten Blick unscheinbaren Korbblütler mit ihrer charakteristisch sternförmigen Blüte sind vielerorts recht selten und schwer anzutreffen.
Doch bei uns in Nauders, mit seiner botanisch herausragenden Lage am Reschenpass im Dreiländereck, können Sie ganze Wiesen voller Edelweiß bestaunen. Nicht ohne Grund trägt der an ihnen vorbeiführende Edelweißsteig diesen Namen. Von Juli bis September säumen Hunderte der schönen Pflänzchen den Wanderweg. Ein unvergesslicher Anblick!
Leider dürfen Sie außer diesem auch nichts mit nach Hause nehmen, denn das Edelweiß steht unter strengem Naturschutz! Wert ist es die Mühe aber allemal, den auch abgesehen von der blühenden Pracht ist der Aufstieg zur Fluchtwand eine Route, die man gemacht haben sollte, weshalb wir Sie Ihnen heute vorstellen:
Wandertipp: Über den Edelweißsteig zur Fluchtwand
Fakten:
Start- und Endpunkt: Nauders
Gehzeit: ca. 7,5 hSchwierigkeit: mittelschwer bis schwer; leider nichts für Anfänger!
Länge: 15 km
Höhenmeter: 1.135 m
Höchster Punkt: 2.310 m
Sehenswertes: Neben den erwähnten Edelweißwiesen außerdem traumhafte Ausblicke auf umliegende Gipfel und über das Dreiländereck ins Schweizer Engadin sowie in den Vinschgau bis zum Ortler
Mitzubringen: Trittsicherheit und alpine Erfahrung, geeignetes Schuhwerk und Ausrüstung, genug Zeit um das Panorama zu genießen
Route:
Von der Pfarrkirche von Nauders, unweit unseres Hotels, folgen Sie zunächst immer dem Forstweg Nr. 14 durch idyllische Naturlandschaft bis zur Labaunalm auf 1970m, bereits dies eine vollwertige Tour, die ihre leichte Anstrengung mit wunderschöner Aussicht belohnt. Doch wir haben Großes vor, und deshalb biegen Sie, nach einer kurzen Rast, rechts neben der Labaunalm ab und bei der nächsten Weggabelung wieder rechts. Dem breiten Forstweg folgen Sie nun bergauf und bergab, über sprudelnde Bäche und duftende Almwiesen, bis zu Ihrer Rechten das Gipfelkreuz der Fluchtwand auftaucht. Bis dahin ist es allerdings noch ein ganzes Stück Weg!
Der letzte Teil des Anstiegs zum Edelweißsteig führt schnurstracks durch eine idyllische Almwiese, in der Sie die namensgebenden Blümchen zu Hunderten erblicken können und fast bei jedem Schritt darauf achten müssen, sie nicht zu zertreten! Während, wiederum zu Ihrer Rechten, der Grat des Edelweißsteigs auftaucht, leitet Sie ein für unsere Gegend typischer gelber Wegweiser zurück auf den markierten Weg, der vom Bazahlkopf zum Steig führt. Folgen Sie diesem nach rechts bis zum Einstieg und holen Sie noch einmal tief Luft, denn der spektakuläre Steig ist auch für geübte Bergsteiger kein Kinderspiel!
Direkt am Einstieg empfängt Sie ein atemberaubender Blick in die Tiefe, ein Vorgeschmack auf die Aussicht am Ziel. Auf dem schmalen Pfad geht es, gesichert durch ein kräftiges Stahlseil, am Felsen entlang bis zum eigentlichen Anstieg und nach links auf die andere Bergseite. Über ein kleines Wiesenstück – natürlich ebenfalls übersät mit Edelweiß! – geht es weiter hinauf zu den 12 Trittbügeln, die mit zum schwersten Teil des Steigs gehören.
Nachdem diese überwunden sind, wandern Sie, wie zur Belohnung, ein kurzes Stück über eine weitere Almwiese ohne Seilsicherung. Noch ein weiter Wechsel von Teilstücken mit und ohne Seil über den Bergkamm und an einer den Herzschlag antreibenden Steilkante vorbei, dann erreichen Sie den mit weiteren Edelweißwiesen bewachsenen Gipfelbereich der Fluchtwand.
Vorbei an einer klaffenden (aber bei genug Abstand ungefährlichen) Felsspalte geht es endlich zum Gipfelkreuz. Dort kann gerastet und die fantastische Aussicht über einen Großteil des Dreiländerecks genossen werden. Der Rückweg beginnt über einen schmalen Pfad durch weitere Almwiesen zum Hochleger Melkstand und dann auf einem breiten Viehweg hinab ins Tal.
Die Route führt zurück über Labaun und bietet mehrere Abkürzungen und Abzweigungen, doch der Weg ist schließlich das Ziel und der Ausblick phänomenal, also genießen Sie ihn weiter bis zur Abzweigung zur Parditschalm. Diese kann für Stärkung und Rast aufgesucht werden und verwöhnt gern mit typischen Tiroler Schmankerln. Mit neuen Kräften biegen Sie rechts ab und wandern weiter durch ein Meer an Edelweiß bis zum Wegweiser in Richtung Berggasthof Parditsch. Sind Sie auf der Alm nicht eingekehrt, bietet sich hier eine weitere Möglichkeit, ansonsten folgen Sie jetzt an der kleinen Kapelle vorbei der asphaltierten Straße bis zum Ortseingang von Nauders, die nochmals mit weitreichendem Panoramablick ins Inntal belohnt.
Der Edelweißsteig ist ein richtiges Abenteuer für geübte Wanderer. Andere Wandertouren jeder Länge und Schwierigkeit empfehlen wir Ihnen natürlich gern – in unserem Wanderhotel Schwarzer Adler in Nauders am Reschenpass!
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