Schifffahrt am Reschensee im Obervinschgau
Ein ganz spezielles Urlaubserlebnis in der Ferienregion am Reschenpass stellt eine Schifffahrt auf der erstaunlichen Seehöhe von 1500 m dar. Seit dem Jahr 2000 zieht die MS Hubertus von Anfang Juli bis Anfang Oktober beinahe täglich ihre Runden über den Stausee und bietet Besuchern der Region spektakuläre Ausblicke auf die beeindruckende Berglandschaft des Obervinschgaus.
Die MS Hubertus - ein altehrwürdiges Schiff
Bevor das Motorschiff seinen Dienst auf dem Reschensee antrat, war es auf dem bayerischen Tegernsee 69 Jahre zur Personenbeförderung eingesetzt. 1931 in einer renommierten Tegernseer Bootswerft aus Eichenholz gefertigt, bietet das Schiff Platz für höchstens 80 Fahrgäste. Die Seegemeinde Graun im Obervinschgau kaufte die MS Hubertus im Jahr 2000 anlässlich der im Dreiländereck stattfindenden "Interregio 2000". Das Schiff befindet sich immer noch weitgehend im Originalzustand, lediglich der Motor sowie das Getriebe mussten vor einigen Jahren erneuert werden.
Natur- und Kulturerlebnis
Beim bekannten Reschensee handelt es sich um einen Stausee, welcher 1950 zum Zwecke der Stromerzeugung aus Wasserkraft angelegt wurde. Wo sich heute der Reschensee mit einem Fassungsvermögen von 120 Millionen m³ Wasser ausbreitet, existierten zuvor drei kleinere Seen, nämlich der Haidersee, der Mittersee sowie der damals deutlich kleinere Reschensee. Auch die Gemeinden Graun, Reschen und Arlund, welche damals im Talkessel angesiedelt waren, versanken 1950 bei der Flutung. Insgesamt "vernichtete" der Reschensee damals 163 Gebäude sowie 523 ha Landwirtschaftsfläche. Von der damaligen Besiedlung ist heute nur noch der Kirchturm von Alt-Graun zu sehen, der sehr fotogen vor dem heutigen Graun aus dem Wasser ragt. Da der Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert stammt, wurde er aus Gründen des Denkmalschutzes erhalten. Während das Schiff idyllisch auf dem türkisblauen, glasklaren Reschensee dahinfährt, lassen die Fahrgäste den Blick über das beeindruckende Bergpanorama Südtirols schweifen und es werden meist zahlreiche Fotos geknipst. Gleichzeitig informiert der Kapitän über die Naturschönheiten rund um den 6 km langen See und gibt außerdem einige Sagen und Geschichten rund um die versunkenen Dörfer zum Besten. So geht z. B. das Gerücht, man könne auch heutzutage noch manchmal die Glocken im versunkenen Kirchturm hören.
Wenn man sich diesen wunderbaren Ausflug nicht entgehen lassen möchte, so gibt es nähere Informationen, z. B. zu den genauen Abfahrtszeiten, in den Tourismusbüros von Reschen und St. Valentin sowie direkt an der Anlegestelle. Hier können auch Reservierungen vorgenommen werden.