Endlich ist es wieder so weit! Die Pilzsaison steht vor der Tür und lockt so manchen Naturburschen in den Wald. Köstliche Steinpilze mit festen Köpfen und Stielen und herrliche Pfifferlinge so weit das Auge reicht. Naja, soweit das geschulte Auge reicht! Denn nicht jeder sieht die kleinen Leckerbissen auf anhieb, da sie sich gerne hinter Gebüsch und Moos verstecken. Zahlreiche Pilzliebhaber, darunter Einheimische gleichermaßen wie Touristen, strömen tagtäglich, bewaffnet mit einem Korb und einem kleinen Messer, in die Wälder von Nauders.
Leider birgt das “Schwammerlklauben” auch so manche Gefahren mit sich, deshalb haben wir vom Hotel Schwarzer Adler in Nauders hilfreiche Tipps und wichtige Informationen zu den häufigsten Speisepilzen, die in Tirols Wäldern zu finden sind, für Sie recherchiert und zusammengefasst, mit denen sogar blutige Anfänger eine Chance haben, mit einem prall gefüllten Körbchen aus dem Wald zu spazieren.
Wo suchen?
Die größten Chancen bei der Pilzjagd haben Sie, wenn es einige Tage zuvor geregnet hat. Denn ein feuchter Boden sorgt für ideale Bedingungen und die Schwammerln schießen förmlich aus dem Boden. Deshalb sollten Sie sich vor allem an feuchten und moosigen Stellen im Wald aufhalten. Auch kleine Lichtungen am Waldrand sind bei Pilzen sehr beliebt. In der Regel - Sie werden es auch selbst merken - macht beim Pilze sammeln die Erfahrung sehr viel aus. Echte Profis wissen genau, wo welche Pilze wachsen und sehen die kleinen Leckerbissen bereits aus hundert Metern Entfernung, während ein Anfänger förmlich darüber stolpern muss, um auf den Pilz aufmerksam zu werden.
Achtung Doppelgänger!!!
Der Steinpilz, der Pfifferling, der Parasol und so gut wie jeder andere essbare Pilz hat einen giftigen bis hochgiftigen Doppelgänger, der dem schmackhaften Speisepilz zum Verwechseln ähnlich sieht. Deshalb sollten Sie bei Ihren ersten Streifzügen durch die Wälder stets jemanden dabei haben, der sich auskennt und die Speisepilze von ihren giftigen Doppelgängern unterscheiden kann.
Die beliebtesten Pilze: Steinpilz und Pfifferling
Der Steinpilz
Steinpilze gehören zur Gattung der Dickröhrlinge und haben zwischen Juni und Oktober Saison. Der Zeitraum ist sehr groß, was unter anderem auch den zahlreichen verschiedenen Steinpilzarten liegt. Achten Sie beim Sammeln darauf, dass Sie nicht den optisch sehr ähnlichen “Gallenröhrling” in den Korb packen. Merken werden Sie dies spätestens bei Essen, da bereits kleine Stücke des Gallenröhrlings ein komplettes Pilzgericht verderben, da der Doppelgänger extrem bitter schmeckt. Neben einem ungenießbaren Mahlzeit, müssen Sie mit starken Magen und Darmbeschwerden rechnen.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie einen Steinpilz oder einen Gallenröhrling gefunden haben, können Sie ganz einfach und schnell einen kleinen Geschmackstest durchführen. Ritzen Sie einfach einen kleinen Schnitt in den vermeintlichen Steinpilz und tippen Sie leicht mit der Zunge daran. Falls Sie einen giftigen Doppelgänger in der Hand halten, dann werden Sie das sofort am bitteren Geschmack erkennen.
Der Pfifferling
Der Pfifferling hat eine markante gelb-goldene Farbe und einen leicht scharfen und pfeffrigen Geschmack. Der Hut hat eine stumpfe Oberfläche und welligen Biegungen. Verwechslungsgefahr besteht mit dem sogenannten “falschen Pfifferling”. Optisch sieht er dem echten Pfifferling zum verwechseln ähnlich, im Geschmack und Geruch können Sie die beiden jedoch schnell unterscheiden, da er einen säuerlich bis krautigen Geruch aufweist.
In größeren Mengen löst der falsche Pfifferling Magen-Darm beschwerden aus. Einzelne Stücke in einem Gericht schmecken zwar schwammig und muffig, sind aber meist harmlos.
Gehen Sie bei Ihrem nächsten Waldspaziergang im Sommerurlaub im Hotel Schwarzer Adler in Nauders auf Schwammerlsuche. Wenn Sie fragen haben oder sich bei einem Pilz nicht sicher sind, ob Sie den echten oder den Doppelgänger eingepackt haben, helfen wir Ihnen gerne weiter.
Achtung, Artenschutz! Nicht jeder Pilz darf gesammelt werden
Auch wenn Sie im Schwammerl- Rausch sind, bedenken Sie stets, dass einige Pilze unter Artenschutz stehen. Dazu gehört leider auch der beliebte Steinpilz. Streng genommen dürfen Sie diese nicht sammeln, jedoch wird bei einigen geschützten Arten eine Ausnahme gewährt, wenn es sich um kleine Mengen für den eigenen Bedarf handelt. Bei bestimmten geschützten Arten wie zum Beispiel Trüffeln gilt: Hände weg!
Erlaubt ist generell das Sammeln und Befördern von wildwachsenden Pilzen in der Zeit von 07.00 Uhr bis 19.00 Uhr in einer Menge von höchstens zwei Kilogramm pro Person und Tag. Die vorgeschriebene Höchstmenge sollten Sie niemals überschreiten, denn das könnte sehr teuer werden. Wer offensichtlich und unberechtigt die Höchstmenge überschreitet und kiloweise Pilze aus dem Wald schleppt, der riskiert in Tirol eine saftige Strafe von bis zu 30.000 Euro.
Schnelles & leckeres Rezept mit Steinpilzen
Steinpilze auf Röstbrot
Zutaten für 2 Personen:
250 g Steinpilze
1 Ciabatta
1/2 Bund Petersilie
1/2 Bund Schnittlauch
2 Knoblauchzehen
1 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Bürsten Sie die frischen Pilze gut ab und reinigen Sie sie nicht mit Wasser. Schneiden Sie die Ciabatta in etwa 10 Scheiben und geben Sie sie bei 180 Grad in den Backofen bis Sie goldbraun sind. Schneiden Sie die Steinpilze in dünne Scheiben und hacken Sie die Petersilie, den Knoblauch und den Schnittlauch fein. Rösten Sie die Knoblauchzehen zusammen mit den Steinpilzen in einer Pfanne an und geben Sie die Kräuter hinzu. Schmecken Sie alles mit Salz und Pfeffer ab und verteilen Sie die Steinpilze auf den Ciabattascheiben.
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